% Lebenszeichen aus der FIG SV % Content-encoding: UTF-8 \documentclass[ngerman]{article} \usepackage[T1]{fontenc} \usepackage[utf-8]{inputenc} \setcounter{secnumdepth}{0} \setcounter{tocdepth}{0} \begin{document} \title{Lebenszeichen} \author{\emph{Bericht aus der FIG Silicon Valley:} Henry Vinerts} \maketitle* \begin{multicols}{2} \parskip = 0.33\baselineskip \advance\parskip by 0pt plus 2pt Dear Fred, Der Sommer ist schon wieder vorbei und ich sehe, dass wir seit fast fünf Monaten keine E--Mails mehr ausgetauscht haben. Das tut mir Leid. Aus dem einen oder anderen Grund war ich seit meinem letzten Bericht an dich auf nicht mehr als anderthalb SVFIG--Treffen. Ich hoffe, dass es dir und euch gut geht, und statt den Herausgebern der Vierten Dimension, die ich nicht so gut kenne, regelmäßig Berichte aus dem SVFIG--Geschehen zu schicken, würde ich gern weiterhin mit dir direkt korrespondieren. Das haben wir ja schon seit langer Zeit so gehalten. Und ich würde dich bitten, diejenigen Stellen aus meinen Berichten, die deiner Meinung nach für die VD--Leser von Interesse sein könnten, an die VD--Redaktion weiterzuleiten. Ich möchte dich aber keinesfalls noch stärker mit der Übersetzung meiner Berichte belasten. Das hast du ja bisher immer so geduldig und gewissenhaft getan. Ich werde also weiterhin, wie wir es vereinbart haben, Berichte von den SVFIG--Treffen schicken, aber mir die Freiheit nehmen, das eine oder andere Treffen auszulassen. Ich habe gerade wieder damit begonnen, Schulkindern Schach beizubringen, zwei bis drei Mal die Woche, und ich spiele zweimal die Woche Schach und Tischtennis hier bei uns im Zentrum für Senioren. Ich komme kaum noch dazu, das Fernsehen einzuschalten, aber ich finde immer mehr Bücher in unserer heimischen Büchersammlung, die ich noch lesen möchte, bevor ich sie einpacke oder weggebe, falls wir doch noch aus unserem Haus wegziehen sollten. Ich versuche, meine Bücher, Zeitschriften, wichtige Papiere usw. einzuordnen, sozusagen um \emph{Klarschiff} zu machen, aber es will mir nicht ganz gelingen. Ich bin viel zu sehr der ewige Sammler --- ein Mensch, der alles aufhebt, was für ihn oder andere nützlich sein könnte. Ich kann mich nicht über einen Mangel an Dingen beklagen, die ich tun sollte, aber wie es aussieht, verbringe ich die meiste Zeit mit Dingen, die mir einfach nur Spaß machen. Am 25. August ließ ich die Vormittagssitzung der SVFIG sausen und schloss mich stattdessen einem VCOA--(Volvo Club of America--)Treffen in Palo Alto an, mit meinem Kombiwagen aus dem Jahre 1966 bescheiden zwischen etwa 70 anderen Volvo--Fahrern. Von denen kamen die meisten in blitzblank herausgeputzten alten Kisten oder in aufgemotzten neueren Modellen an und waren genauso stolz auf ihre \emph{Babys} wie Forth--Programmierer es auf ihre eigene Variante von Chuck Moores Original sind. Ich sprach mal mit diesem, mal mit jenem, hauptsächlich jedoch mit den Besitzern der älteren Wagen, darunter auch mit dem \emph{berühmte}n oder \emph{berüchtigten} \emph{4--Millionen--Kilometer--Menschen}, Irv Gordon, der seinem 1966--P1800 gerade weitere 3000 Meilen einverleibt hatte, indem er ihn tags zuvor von der Ostküste herfuhr. Gut, das war ein Blick auf eine andere Kultur, einen anderen \emph{Kult}, gänzlich anders als der, der von jener Gruppe von etwa 15 Forthlern vertreten wird, zu denen ich mich dann am Nachmittag im Cogswell College gesellte. Im Rückblick muss ich sagen, dass ich mich zwar bei der letzteren Gruppe eher zu Hause fühlte, dass ich aber den Beschreibungen der mechanischen Projekte der ersteren Gruppe viel besser folgen konnte als das bei John Ribles Vorstellung seines neuesten Projektes, der SP2--CPU, der Fall war. Mein VD--Heft 2/2007 traf am 17. September ein, gerade noch rechtzeitig, um es fünf Tage später zum Treffen mitzunehmen. Ich danke euch allen, allen hingebungsvollen Forth--Freunden aus Deutschland und Österreich! Diesmal verbrachte ich den ganzen Tag auf der SVFIG--Zusammenkunft im Cogswell--College. Morgens hörte ich mir Tings jüngste Lern--Experimente (mit HTML) an. Und am Nachmittag genoss ich LaFarr Stuarts Ausführungen über seine DOS-- und Assembler--Routinen für extrem schnelle Berechnungen in der Mathematischen Zahlentheorie. Für den Rest des Tages hörte ich mir mit Interesse die Ausführungen von Masa Kasahara über die Suche nach nützlichen Tools oder nützlicher Hardware für sein \emph{Audible Computing}--Projekt an. Er arbeitet an einer Methode, beim Umgang mit dem Computer nur den Hörsinn als Human--Interface einzusetzen. Speziell denkt er an Morse--Zeichen, mit Schaltern oder Maus--Tasten als E/A--Medium über die am Computer vorhandenen Ports und Lautsprecher. Unter den Besuchern habe ich mit Vergnügen auch Dr. Glen Haydon getroffen. Er bedankt sich für das VD--Heft und er bat mich, dir, Fred, seine besten Grüße auszurichten. Beeindruckt war ich vom Forth Family Tree in der Mitte des VD--Heftes. Zeitlich war es mir nicht mehr möglich, die Dinge der ganzen Gruppe zu erklären, aber ich reichte die Zeitschrift herum und schrieb die Kontakt--URL an die Tafel. Ich hoffe, dass Dave Jaffe sie in der SVFIG--Website mit aufnimmt. Nach dem, was ich gesehen habe, gibt es aus der Sicht der hiesigen Seite des Großen Teichs sicher noch viele \emph{Forth--System Xs}, die man dem Forth--Tree einverleiben könnte. Wie ich es bereits bedauerte, ist die Welt im Zeitalter der Höchstgeschwindigkeitskommunikation zwar klein geworden, aber die Unterschiede in Kultur und Sprache scheinen leider nicht aufzuhören, die Wege der Zusammenarbeit unter den Völkern in die Länge zu ziehen und zu verengen. War es Churchill, der sagte, dass Engländer und Amerikaner durch eine gemeinsame Sprache getrennt seien? Könnte man in unseren Tagen dasselbe nicht auch in Bezug auf einen Großteil der Mitglieder des Forth Family Trees sagen? Wie ich sehe, fand die EuroForth--Konferenz zur selben Zeit statt, da wir uns in Kalifornien trafen. Im nächsten VD--Heft wird ja wohl ein Bericht darüber zu lesen sein? War jemand von unserem Kontinent da? Was hat sich eigentlich in Sachen ANS--Forth Neues ergeben? John Rible war gestern nicht auf unserem Treffen und ich fand auch sonst niemanden, der meine Fragen beantworten konnte. Du siehst, ich habe eigentlich nichts wirklich Wichtiges zu berichten, das Forth allgemein betrifft und für die VD--Leser interessant sein könnte. Jetzt muss ich aber Schluss machen. Die Zeit läuft mir davon. Ein Freund aus Michigan war zwischendurch am Telefon und wir haben uns zu lange unterhalten. Henry\hfill Übersetzt von Fred Behringer \end{multicols} %\end{document}