% Leserbrief martin Bittter % Content-Encoding: UTF-8 \section{Noch einmal Argentinien} Ist das ein Zufall? Da schreibt einerseits Patrick Mauritz über seine Pläne und Wünsche zu einem Forth für Arm--Prozessoren und WindowsCE, das er selbst entwickeln will, \ldots und andererseits nimmt Laura Hilti Kontakt zur Forth--Gesellschaft auf, weil ein Programmierer Jugendlichen aus dem sozialen Elend helfen will: mit einem selbst entwickelten Forth, das auf PocketPCs laufen soll! Zweimal PocketPC und zweimal Forth --- in Gegenden, die doch recht weit voneinander entfernt sind. Ein wenig zu LA CASITA und Pablo Reda: La Casita heißt `Häuschen'. Und darum geht es auch. Mithilfe von Spendengeldern und in Eigenarbeit haben begeisterte und kompetente Menschen ein kleines Haus umgebaut und wieder bewohnbar gemacht. Es liegt nahe des Stadtzentrums und soll für benachteiligte Menschen eine Hilfe sein, zu besseren Lebensumständen zu kommen. Helfer aus der ganzen Welt können dort in relativer Sicherheit wohnen, während sie in den Räumen der Casita an sozialen Projekten arbeiten. Einer der einheimischen Helfer ist Pablo Reda. Er ist ausgebildeter Programmierer und arbeitet ehrenamtlich seit einigen Jahren mit Jugendlichen aus den benachbarten Elendsvierteln. Die Jugendlichen kennen das Internet und nutzen es (Internetcafés). Normalerweise leben sie von den Erträgen, die das Durchmustern einer Müllhalde oder das Sammeln vom Pappkartons in der ganzen Stadt ihnen bringt. Bisher hat Pablo Reda versucht, ihnen einen sinnvollen Umgang mit „{\tt Computacion}“ zu vermitteln. Er möchte, dass diese Jugendlichen ihr Selbstbewusstsein erhöhen, indem sie diese moderne Technik nicht nur konsumieren, sondern auch (etwas) beherrschen. Dazu hat er bisher BASIC und Logo eingesetzt und gezeigt, wie man damit Musik, Videos, Bilder und Texte verfasst und bearbeitet. Computer wurden zerlegt und wieder zusammengebaut. Doch das war nicht alles. Es musste mehr sein! Manche Kinder und Jugendliche (9--16 Jahre) zeigen eine hohe Auffassungsgabe und Kreativität. Trotzdem war (ist) es sehr schwer, ihnen Programmiersprachen beizubringen. Pablo Reda sah sich um und stieß auf Forth! (Wir kennen die Vorteile von Forth und können gut verstehen, wie Pablo zu seinem Entschluss kam.) \includegraphics[width=\columnwidth]{2006-01/kinderargentinien.eps} Im Moment entwickelt er, ausgehend von ColorForth (!) reda4, ein Forth für (jetzt kommt's:) PocketPCs. Es soll einfach werden und es soll eine gewisse künstlerische Arbeit ermöglichen (Kreativität). Geplant ist, dass die Jugendlichen einfache Spieleklassiker ({\tt Ping Pong}, {\tt Space Invaders}, {\tt Moon Patrol}, {\tt Pacman}) und eigene Spiele entwickeln und dabei eine Menge über „{\tt Computacion}“ lernen. Eine erste Version ist lauffähig. Pablo hofft, dass er bis Februar eine Portierung für `normale' PCs zur Verfügung hat! (to be continued)\hspace*{\fill}Martin Bitter