Friederich Prinz

Montag, 18. April 2005 @ 01:44 CEST

Beitrag von: mk

Ich verdiene mein Brot als Bergmann in der Steinkohle. Die Betriebe der Deutschen Steinkohle sind hochtechnisiert und weitgehend automatisiert. Natürlich bedienen wir uns im modernen Bergbau in der Steuerung und Überwachung von Anlagen, Maschinen und Prozessen der Computertechnik.

Wenn man aber oft mehr als tausend Meter tief in der Erde in wandernden Fabriken arbeitet, dann entwickelt man sehr schnell ein Gespür dafür, daß jede Technik nützlich, einfach, zuverlässig, robust und anpassungsfähig sein *muß*; eben wie Forth. ...

Friederich.Prinz@t-online.de
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Als Bergmann bin ich in bezug auf Forth ein Überzeugungstäter. Darum hat es mich 1995 in Berlin völlig überrascht, als ich mit dem SWAP Drachen ausgezeichnet wurde. Was ich bis dahin vor allem in meiner Heimatstadt Moers für und mit Forth getan hatte, war zuallererst mir selbst zugute gekommen. Nicht zuletzt bei der Vorbereitung ungezählter, samstäglicher "Forthkurse" habe ich selbst am meisten profitiert.

Bergbau ist nicht *eines* Mannes Sache, sagt ein altes Sprichwort. Bergleute fragen nicht; sie fassen an, wo Hände nötig sind. Als es der Forthgesellschaft 1997 nicht sonderlich gut ging, habe ich darum nicht gezögert, gemeinsam mit Egmont Woitzel und Thomas Beierlein die Geschäfte des Vereins als Direktor zu übernehmen und die Gesellschaft zu "sanieren". Ein Teil der hier notwendig gewesenen Arbeiten war die Übernahme unserer Zeitschrift in (meine) *ehrenamtliche* Hände. In diesen Händen ist die "Vierte Dimension" bis heute geblieben, unterbrochen von fünf Ausgaben, die Martin Bitter übernommen hat, als ich aus familiären Gründen zu einer Pause gezwungen war.

Den Aufgabenbereich eines Direktors der Forthgesellschaft habe ich sehr schnell und sehr gerne aus folgenden Gründen wieder abgegeben:
Die zur Sanierung des Vereins notwendigen Arbeiten waren bald getan.

Ich hatte mit Fred Behringer einen überaus engagierten und interessierten "Nachfolger" im Amt aussuchen können.

Forthig gesehen habe ich bisher der Versuchung widerstehen können, ein "eigenes" Forth zu schreiben. Ich habe aber eines *geschenkt* bekommen! Das Erstlingswerk von Tom Zimmer (DF/ZF) ist hier in Moers mehrfach überarbeitet und "kurstauglich" gemacht worden. Per Mail auf das ZF, damit verbundene Rechte von Tom und auf weitere, beabsichtigte Veränderungen unter anderem am Kernel angesprochen, hat Tom Zimmer mir irgendwann geschrieben, daß ich das ZF "haben könne", damit machen dürfe, "was immer mir beliebt".

Ich habe neben dem ZF ganz unterschiedliche Systeme ausprobiert: F83 (natürlich), LMIs UrForth, Naxos, F-PC (leider), Win32For, TCOM, SwiftForth und das HOLON von Wolf Wejgaard. Das HOLON hat mir dabei von allen am besten gefallen (und tut es heute noch). Am HOLON gefallen mir ganz besonders die Überschaubarkeit, die Lesbarkeit und eine geradezu beispielhafte Ordnung in einem sich wirklich nahezu selbst dokumentierenden System.

Ich programmiere heute (April 2003) selbst wenig bis gar nicht, weil mir dazu die Zeit fehlt. Eine starke, berufliche Einbindung in verschiedene, komplexe Aufgaben, die "Vierte Dimension", meine Frau und auch mein Motorrad erschöpfen meine zeitlichen Resourcen nahezu vollständig. Aber Forth, die Forthgesellschaft, unsere Zeitschrift und vor allem die Menschen, die sich mit Forth beschäftigen, machen mir nach wie vor großen Spaß. Ich bin zuversichtlich, daß mir dies erhalten bleiben wird.

Friederich Prinz
- Fritz -

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Forth-Gesellschaft e.V.
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